Die IRKA unterstützt eine nachhaltige Nutzung der Wasserkraft am Alpenrhein. Es gilt, den Raum für die Nutzung des Wasserkraft-Potenzials langfristig zu sichern. Bei der Planung und Realisierung von Kraftwerksprojekten sind aber gleichzeitig die Anforderungen der Gewässerökologie und des Grundwasserschutzes zu berücksichtigen.
Im Rahmen des Entwicklungskonzeptes wurden auf Basis vorhandener Studien ein Ausleitkraftwerk im Bereich Reichenau–Mastrils und drei nachfolgende Flusskraftwerke im Raum Sargans behandelt. Grundsätzlich könnte die Energienutzung am Alpenrhein gegenüber heute vervierfacht werden.
Für das Ausleitkraftwerk Reichenau–Mastrils würde ein grosser Teil des bei Reichenau von den oberliegenden Speicherkraftwerken anfallenden Schwalls über einen ca. 25 km langen Stollen zu einem im Bereich des bestehenden Kraftwerks Sarelli liegenden Kraftwerks geführt und dort turbiniert. Die anschliessende Zwischenspeicherung des turbinierten Wassers in einem Schwalldämpfungsbecken und die dosierte Rückgabe in den Alpenrhein reduzieren den Schwall um ca. 30 %. Der verbleibende Abfluss ab Domat/Ems würde annähernd dem natürlichen Niederwasser entsprechen. Zusätzlich zur Stromproduktion für 44.000 Haushalte könnte das Ausleitkraftwerk damit die ökologischen Verhältnisse zwischen Reichenau und Mastrils deutlich verbessern.
Generell denkbar sind auch drei im Raum Sargans untersuchte Laufkraftwerke (Bad Ragaz – Maienfeld, Sargans – Fläsch, Trübbach – Balzers). Sie könnten ähnlich viel Energie produzieren wie das Ausleitkraftwerk Reichenau - Mastrils. Mit der Stauanlage lassen sich naturnahe Überflutungsgebiete kombinieren, die auch als Erholungsraum genutzt werden können. Unter bestimmten Voraussetzungen lässt sich auch der Grundwasserträger anreichern. Das Nutzen des Schwankungsbereichs des Wasserspiegels in den Stauräumen von 1 m und ein entsprechender Betrieb der Laufkraftwerke würden den Schwall um weitere 40 % reduzieren. Eine auf Schwalldämpfung ausgerichtete Produktion reduziert allerdings die Wirtschaftlichkeit.
Die Laufkraftwerke würden die Lebensraumverhältnisse im betroffenen, rund 15 km langen Flussabschnitt wohl in mancher Hinsicht verbessern, für die Fische hingegen verschlechtern. Die Staustufen stellen nämlich Hindernisse z.B. für die Flussabwärtswanderung der Bodensee-Seeforelle dar. Beim Bau einer Wasserkraftanlage ist deshalb sicherzustellen, dass es Fischen und anderen im Wasser lebenden Tieren, mit dem Bau von Fischpässen, Fischschleusen oder Umgehungsrinnen, ermöglicht wird, diese Hindernisse zu umgehen.